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Manfred Maronde
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Bücher sind eine Leidenschaft von mir, schon seit meiner Kindheit. Erst im fortgeschrittenen Alter bot sich mir die Gelegenheit, selbst ein neues Buch mit zu gestalten. Der Weg dahin war steinig und hart, von einigen Rückschlägen begleitet und am Ende für mich nur ein Teilerfolg. Doch beginne ich ganz vorn.
Mitte 2009 kam ich nach rund 15 Jahren wieder in Kontakt mit der künftigen Autorin, meiner späteren Partnerin. Sie berichtete mir, bei ihrem Arbeitgeber, dem soeben zusammengelegten Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, den Vorschlag für ein neues Buch über dessen Geschichte und Gegenwart unterbreitet zu haben.
Der Anlass war also diese Kirchenkreis-Fusion. Die beiden Kirchenkreise Lübeck und Herzogtum Lauenburg waren am 1. Mai 2009 vereint worden. Der neue Dienstsitz wurde Lübeck, mit Außenstelle in Ratzeburg. Nun zog ein Teil der Verwaltung von Ratzeburg nach Lübeck, damit auch die Archivarin und spätere Autorin.
Für die beiden Vorgänger gab es je ein Buch: Im Kirchenkreis Lauenburg das 1984 vom damaligen Propst Dr. Hermann Augustin verfasste, mit diversen meist schwarzweißen Fotos bebilderte Werk „Land, höre des Herren Wort“ mit 324 Seiten, dazu im Kirchenkreis Lübeck von 1993 „850 Jahre Kirche in Lübeck“, geschrieben von Konrad Dittrich, voll vierfarbig mit 160 Seiten, beide aus dem Verlag Schmidt-Römhild in Lübeck. Diese Werke waren nicht mehr lieferbar und teilweise veraltet.
Die Autorin schrieb also ein erstes Konzept. Sie wollte ein Werk in zwei Teilen: Zuerst die Geschichte von der Missionierung im 11. Jahrhundert, über die Reformation und das 20. Jahrhundert bis zum Jahr 2009, daran anschließend die Vorstellung jeder einzelner Kirchengemeinde, damals 56. Das für mich Wichtige: Dieses neue Buch sollte „ansprechend bebildert werden, wobei die Bilder nicht nur der Illustration dienen, sondern den Stellenwert von Dokumenten haben sollen.“ Weiter: „Die Bilder sollen ein einheitlich hohes Qualitätsniveau haben, weshalb die Arbeiten in einer Hand liegen werden.“ Dazu: Das Werk „soll ein breites, an Regionalgeschichte und Kirche interessiertes Publikum ansprechen.“ Der Umfang wurde mit zirka 250 Seiten geplant.
Am 1. Dezember 2009 gab ich - damals noch als Privatmann - ein erstes Angebot über rund 300 Fotos mit Wegegeld und Bildnachbearbeitung über 3.000 Euro ab. Als Zeitraum wurden drei Jahre, also bis Dezember 2012, angepeilt.
Ein knappes halbes Jahr weiter, am 19. April 2010, stimmte der Kirchenkreisvorstand dem Vorhaben grundsätzlich zu. Der Autorin wurde von ihrem Arbeitgeber eine Aufstockung ihrer Wochenarbeitszeit um 6 ½ Stunden genehmigt. Damit sollte zunächst die lauenburgische, später die lübeckische Kirchengeschichte aufgearbeitet werden.
Im Juli 2010 - immer noch vor Gründung meines neuen Unternehmens - kalkulierte ich den Aufwand. Die Autorin hatte einige Angebote namhafter Verlage eingeholt, die von fertigen Texten und Fotos und einem Umfang von rund 400 Seiten ausgingen. Die Kosten sollten unter 40 Euro pro Exemplar liegen. Um Sponsoren, vor allem Sparkassen und Banken sowie namhafte Großunternehmen, sollte geworben werden, um den Endpreis unter 30 Euro zu drücken.
Nachdem mein Unternehmen am 1. November 2010 im Handelsregister eingetragen und somit ins Leben getreten war, gab ich für die Fotografien mein erstes Angebot im Rahmen meiner selbständigen Tätigkeit ab. Bei 64 Kirchen und Kapellen im Kreis Herzogtum Lauenburg veranschlagte ich zwei Stunden je Standort, in der Hansestadt Lübeck mit 33 Kirchen ebenso. Im näheren Kreis Lauenburg ging ich von je einer Fahrt je Standort, in Lübeck von einer Anreise für je vier Gebäude aus. Die Wegstrecken insgesamt wurden mit 7.950 Kilometer veranschlagt - und am Schluss auch so abgerechnet. Für das Fotografieren und Nachbearbeiten am Computer kam ich auf 345 Stunden. Im zweiten Teil des Angebotes stellte ich die Satz- und Layout-Arbeiten dar, hierbei nahm ich 750 Stunden an. Für den Druck und die Bindung holte ich zwei Angebote mir bekannter Druckereien aus dem Land Brandenburg ein. Im Grundsatz konnte somit die gesamte Leistung (außer der Autorentätigkeit) aus meiner Hand erbracht werden. Das war mein Ziel.
Mein Unternehmen gründete ich als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und brachte das Eigenkapital von 25.000 Euro ein. Mit diesem Kapital sollten vor allem die Kosten der Druckerei vorfinanziert werden bis zum schrittweisen Verkauf der Bücher.
Im September 2011 fasste ich in einem erweiterten Konzept alle Einzelheiten zusammen. Auch die Verteilung der Auflage gehörte dazu: Angedacht war die Motivation aller Pastorinnen und Pastoren einschließlich Ruheständler, für die 150 Bücher als Dank ausgegeben werden sollten.
Weitere 20 Bücher sollten für Sponsoren sowie als Autorenexemplare abgezweigt werden. Dazu sollten etwa 30 Bücher an öffentliche Büchereien kostenlos abgegeben werden. Somit würden 200 Bücher ohne Erlös vom Kirchenkreis zu bezahlen sein. Den Kirchengemeinden sollte eine Subskription von 25 - 40 % angeboten werden, um das Werk zu verbreiten. So sollten weitere 200 Bücher untergebracht werden. Dafür wollte ich in Aushängen und Auslagen werben. Es verblieben für den Buchhandel noch 600 Bücher bei einer Auflage von 1.000. - Alle diese Ideen von mir wurden nicht verwirklicht.
Im November 2011 erfuhr die Autorin, der Kirchenkreis bevorzuge Fotos aus der eigenen Presseabteilung, von mir bräuchte man eher nur die Innenaufnahmen. Eine intensive Sichtung der Fotobestände mit der Autorin ergab jedoch nur sehr wenige brauchbare Bilder; eher Schnappschüsse, da wie erwartet für die Presse weniger Bauwerke als Personen zählen.
Ende 2011 waren bereits von rund 90 % der Kirchen im Herzogtum Lauenburg Außen-, von etwa 10 % Innen-Aufnahmen fertig. Die Autorin schätzte, etwas mehr als die Hälfte des Textes bereits geschrieben zu haben. Plötzlich wurde sie von ihrem Arbeitgeber mit dem Anliegen konfrontiert, statt des „hochwertigen Bildbandes“ nur eine „Kurz-Variante“ zu gestalten. Ich selbst stellte daraufhin beide Varianten tabellarisch dar und plädierte für die umfangreiche Fassung. Diese wurde schließlich mit 360 Seiten vom Kirchenkreis-Vorstand beschlossen.
Bereits im März 2011 sichtete ich die Internet-Seiten des Kirchenkreises und merkte dort diverse schlechte oder fehlende Fotos von Kirchen und Kapellen sowie inhaltliche Fehler an. Ich bot dem Kirchenkreis - unabhängig vom Buchvorhaben - neue Fotos zum Pauschalpreis an.
Die Pressestelle des Kirchenkreises machte von diesem Angebot mit nur 15, später noch 3 Fotos Gebrauch und schloss mit mir den Vertrag dazu im Februar 2012. Damit war bekannt, in welcher Weise ich Kirchen fotografieren kann.
Der Fortschritt beim Buchprojekt spielte sich also nicht in Tagen, Wochen und Monaten ab, wie ich dies erwartet hatte. Kirche arbeitet vielmehr in Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten.
Damit war mein Markteintritts-Konzept für mein junges Unternehmen hinfällig. Bei der Gründung war ich davon ausgegangen, mit dem Fotoauftrag als „Türöffner“ schnell mit den Pastorinnen und Pastoren in Kontakt zu treten und von ihnen alsbald eigene Aufträge für Ansichtskarten, Faltblätter und Broschüren einzuwerben.
Um wieder Bewegung in das Vorhaben zu bringen, splittete ich mein Erstangebot von 2010 in zwei Teile und veranschlagte zunächst nur die Fotoarbeiten. Den „Türöffner“ in Form eines Empfehlungs-Briefes formulierte ich vor, er wurde leicht abgewandelt von beiden Pröpstinnen im August 2012 an alle Kirchengemeinden versandt. Der von mir ausformulierte Werkvertrag wurde erst am 5. November 2012 unterschrieben.
Mit dem neu eingestellten Fund-Raiser, der sich um die Einwerbung von Sponsoren bemühen sollte, führten die Autorin und ich ein sehr fruchtbares Gespräch im Oktober 2012. Leider wurde auch sein Sponsoring-Konzept nahezu nicht verwirklicht.
Im Laufe des Frühjahrs, Sommers und Herbstes gelang mir ein Großteil heller, sonniger Außenfotos und mit dem Empfehlungsschreiben eine Vielzahl von Besuchsterminen mit Pastoren, Küstern u.s.w. für die Innenaufnahmen. Ende 2012 war ich bis auf wenige Objekte, u.a. wegen Baustellen, fertig.
Um mich für den Winter auszulasten, griff ich nun den ausgegliederten Teil meines Erstangebotes wieder auf und gab am 7. Januar 2013 dem Kirchenkreis ein Angebot für die Satz- und Layout-Arbeiten mit Musterseiten ab. Für das Layout stellte ich drei Varianten vor, mit einer, zwei oder drei Spalten Text, Außen- und Textspalten dabei unterschiedlich breit. Die Breite der Fotos sollte sich dabei an die Breiten der Spalten halten, also eine, zwei oder drei Spalten breit und dabei eine ganze oder halbe Seite hoch sein (siehe Muster ganz unten). Dieses Regelwerk und einen zweiseitigen Vertragsentwurf reichte ich ein.
Am 12. Februar 2013 fand in Lübeck die erste Foto-Präsentation in kleiner Runde statt. Vorgesehen für die Vorführung mit Laptop und Beamer waren 440 aufbereitete Fotos. Die Bilder sollten hinsichtlich Ansichtsseite, Licht, Tages- bzw. Jahreszeit, außerdem bei Innenansichten Standpunkt, Blickrichtung, mit oder ohne Kunstlicht, begutachtet werden.
Zu Beginn sprach ich meine Ideen zum Buch-Layout an, die eine gute Stunde diskutiert wurden. Von den Fotos wurde weniger als die Hälfte gesichtet, da aus dem Teilnehmerkreis eine Vielzahl an Anregungen und Kritik kam, die ich mir sämtlich notierte. Für mich unerwartet kam eine E-Mail an meine Privat- (nicht Geschäfts-) Adresse. Inhalt: Man sei mit „den Aufnahmen insgesamt nicht zufrieden“.
Im folgenden Kritikgespräch in Lübeck wurden mir dann Anforderungen genannt - und sich entschuldigt, nicht von Anfang an die Wünsche präzise benannt zu haben. Prämisse solle vor allem „Schönheit“ sein, weniger Dokumentation. Die Verkäuflichkeit des Buches hänge in erster Linie von den Fotos ab, weniger vom Text.
Weitere Präsentationen folgten am 29. April und 14. Mai 2013. Am 3. Juni wurde wieder zu Satz und Layout verhandelt. Hierzu hatte ich Vorschläge mit einigen fertigen Seiten über eine Kirchengemeinde verteilt. Im Ergebnis konnte keine Einigkeit erzielt werden, die Vorstellungen innerhalb der Runde waren zu verschieden. Es sollte ein „professioneller“ freiberuflicher Layouter gesucht werden für die Innenseiten und den Buchtitel. Die kontaktierten Interessenten sollten Entwürfe mit Textteilen und einigen Fotos einreichen.
Fotos rechts:
Außenaufnahme Hohenhorn fiel durch, Über-Eck-Ansicht störte wie auch Baumstämme,
Kirchenraum Nusse war sehr schwierig auszuleuchten.
Am 12. Juli 2013 traf sich die „Jury“ zur vorerst letzten Präsentation. In allen fünf Vorführungen wurden 96 Fotos abgewiesen. Das fotografische Werk war inzwischen zu rund 93 Prozent fertig. Am 16. Juli 2013 lieferte ich eine CD-ROM mit 620 Digitalfotos, einschließlich Bildtiteln in einer Liste. Lediglich 13 Objekte fehlten noch. Die von mir gestellte Teilrechnung wurde prompt beglichen.
Weiterhin einen Auftrag auch für die Layout- und Satzarbeiten erwartend, befasste ich mich 2013 auch mit den Texten. Jedes von der Autorin fertig geschriebene Kapitel las ich als „Lektor“ durch, überdachte Formulierung, Satzbau, Verständlichkeit und (soweit mir möglich) inhaltliche Richtigkeit. Nebenbei korrigierte ich Rechtschreibfehler. Meist gab es zwei, seltener drei oder vier Durchgänge. Die überarbeiteten Texte ergänzte ich um die gelieferten Fotos für die jeweilige Gemeinde. Mit einem von mir entworfenen Begleitbrief verschickte die Autorin die Text- und Bildseiten an die Pastorinnen und Pastoren mit der Bitte, den Inhalt auf Korrektheit und Vollständigkeit zu prüfen, die Bilder zu bestätigen und ggf. aus eigenen Akten o.ä. historische Fotos einzusenden.
Eine Nachfrage der Autorin wegen der Satzarbeiten ergab ein unerwartetes - und für mich unerfreuliches - Ergebnis: Die Kirchenkreisleitung unterstellte ein Missverständnis, berief sich auf Zuständigkeiten und teilte mit, einen Verlag zu beauftragen, der auch sämtliche Fertigstellungsarbeiten übernähme. Soweit mir für Lektorats-Tätigkeiten Aufwände entstanden seien, solle ich diese aufschlüsseln. Man bedanke sich für mein Verständnis!
Dieses niederschmetternde Ergebnis quittierte ich mit meiner Rechnung über 120 Arbeitsstunden, die prompt beglichen wurde. Das ganze Prozedere kommentierte ich in einem Brief mit Hinweisen auf die anders getroffenen Absprachen. Mit mehr gutem Willen wäre ein anderer Weg gangbar gewesen. Für mich bleibt im Ergebnis ein Verdienstausfall von rund 8.000 Euro für die fremd vergebenen Satzarbeiten.
Von der Leiterin der Presseabteilung des Kirchenkreises kam der Wunsch nach Zweitansichten aller Kirchengebäude von außen und innen, für Internet-Auftritt und künftige Presseartikel. Auf der Basis des alten Vertrages schlug ich einen Sonderpreis von 5 statt 15 Euro und somit bei hundert Bauwerken insgesamt rund 1.000 Euro vor. Die Pressestelle ist auf mein Angebot nicht eingegangen.
Zwei Jahre lang geschah nichts in Sachen Buchprojekt.
Fotos:
Gemeindezentrum St. Elisabeth in Schwarzenbek - hier damaliger Stand - wurde nach ersten Fotoarbeiten komplett umgebaut.
Im April 2016 kam wieder Bewegung in die Angelegenheit. Der zwei Jahre zuvor eingestellte neue Referent hatte im Gespräch mit der Autorin noch fehlende Fotos aufgelistet. Weitere 70 Bilder wurden in einer kleinen Runde von mir präsentiert und auf einer CD-ROM nachgeliefert.
Insgesamt habe ich von 2010 bis 2016 gut 13.000 Digitalfotos aufgenommen in der Stadt Lübeck und im Kreis Lauenburg. Dem Kirchenkreis wurden davon 712 Fotos geliefert, dies ist eine Auswahl aus 920 von mir in fünf Präsentationen gezeigten Bildern; damit wurden von der jeweiligen „Jury“ drei von vier Aufnahmen für gut befunden. Dabei wurden jedoch oftmals Kleinigkeiten bemängelt, die sich per Bildsoftware retuschieren ließen, wie parkende Autos oder Verkehrsschilder, innen waren es Mikrofone, Kabel, Steckdosen, Feuerlöscher, Zuganker, unordentlich hingestellte Stühle u.v.m.
Manch schöne Lichtstimmung erfreute, hier Bänke und Stühle in Lübeck, St. Matthäi.
Angebranntes Konkordien-Buch aus dem 16. Jh.
Fundament-Sicherung unter den Türmen des Lübecker Doms, Zeichnung aus alter Ausstellung.
Historische Fotos aus Akten, insbes. von Probst i. R. Dr. Augustin, wurden 230 eingescannt, die Hälfte davon mit Vorder- und Rückseite. Von diesen Bildern ist nur ein knappes Fünftel im Buch zu sehen.
Erstaunt hat mich die enorme Zahl von Baustellen an Kirchen. Schließlich war ich froh, früh, schon 2010, mit den Fotoarbeiten angefangen zu haben. So konnte ich in Lübeck die Türme von St. Petri und St. Marien und den Giebel von St. Lorenz noch ohne Gerüste aufnehmen, die Museumskirche St. Katharinen und das Heilig-Geist-Hospital erst danach.
Einige Kirchen wurden auch innen verändert und verlangten dadurch weitere Einsätze, wie in Dassendorf, St. Elisabeth in Schwarzenbek, in Lübeck die Luther-Kirche. Dagegen bekam von außen die Marienkirche in Gudow mit ihren hellen Fugen im Felsstein-Mauerwerk ein neues Gesicht.
Nicht für jedes Gotteshaus habe ich zum Fotografieren Termine abgesprochen; insbes. bei den Kapellen im Lauenburgischen habe ich gern mit der Autorin sonntags an den Gottesdiensten teilgenommen und im Anschluss den Raum, mit dem mit Blumen geschmückten Altar mit brennenden Kerzen darauf, fotografiert.
Rechnung der NS-Justiz an Familie Stellbrink aus der alten Ausstellung auf der Empore der Luther-Kirche in Lübeck.
Diese drei hätten gut zur Geschichte des 20. Jhs. gepasst.
Urkunde der Union der Ritter- und Landschaft von 1585
sowie
Augenschein des Gebietes zwischen Trave, Beste, Elbe und Stecknitz-Kanal von 1528,
beide im Kreismuseum Ratzeburg.
Alle fünf sind aber nicht im Buch.
Mit dem Layout, Satz und Druck wurde vom Kirchenkreis der Hinstorff-Verlag aus Rostock beauftragt. Erste Druckabzüge bekam ich im Juli zu sehen. Der Referent befragte mich kurz, ob ich mit seinen Anmerkungen zu diesen Abzügen einverstanden sei. Ich sah große Ähnlichkeiten mit meinen Entwürfen und Vorstellungen und stimmte ein.
Am weiteren Gedeihen des Buches war ich nicht mehr beteiligt. Weder konnte ich Einfluss nehmen auf die endgültige Bildauswahl für die jeweiligen Texte, noch auf die Platzierung und Größe meiner Fotos. Es hieß abwarten und vertrauen.
Ende Oktober erreichte mich eine Mail der Lübecker Pröpstin mit ihrem Wunschmotiv für die Titelseite. Es sollte eine Lichtinstallation mit dem Wort „JETZT“ im Gewölbe der St.-Petri-Kirche in Lübeck sein. Also fuhr ich hin und fotografierte es.
Nebenbei erfuhr ich von der Autorin, eine öffentliche Vorstellung des Buches sei für den 16. Dezember 2016 vorgesehen. Da ich keine formelle Einladung bekommen hatte, forderte ich diese beim Referenten an, welcher sich und seine Pressestelle entschuldigte.
Nun kam die Pressereferentin Steffi Niemann ins Spiel. Sie formulierte sieben Fragen, auf die sowohl die Autorin als auch ich unabhängig antworteten. Ihren sehr gelungenen Pressetext (Link am Schluss dieses Textes) las ich und gab wenige Anmerkungen dazu.
Andenken an die verlorene Heimat im Osten ist das Gemälde von der Kirchenruine Hoff an der hinter-pommerschen Steilküste in der Versöhnungs-kirche in Lübeck-Travemünde.
Unterhalb:
Hier hat auch eine Sparkasse Gutes getan, Plakette am Turm der Bodelschwingh-Kirche in Lübeck.
Zum Pressegespräch erschienen beide Pröpstinnen, Pressesprecherin Niemann und zwei Redakteure, einer von der Tageszeitung „Lübecker Nachrichten“ und eine vom „Markt“-Verlag, der eine Reihe Werbe-Wochenzeitungen heraus gibt. Im lockeren Gespräch im Stuhlkreis in der St-Petri-Kirche in Ratzeburg wurden etliche Fragen über Erlebnisse und Erkenntnisse bei der Arbeit am Buch gestellt und beantwortet. In den Zeitungen erschien davon kaum etwas, sondern in großen Teilen der vorgefertigte Text.
Fazit: Ist das Buch „Salz der Erde - Licht der Welt“ nun ein Werk von mir oder nicht? Bin ich Bildautor oder nur Teilelieferant? Entscheidet mein Beitrag aus mehreren Hundert Farbfotos über die Verkäuflichkeit dieses Buches oder nicht?
Letztlich muss sich jeder Leser selbst seine Meinung bilden, ob und wie weit seine Erwartungen erfüllt werden. Einige Teile vermisse ich im Buch, die mir wichtig waren: Bilder von Urkunden, zehn wollte ich gerne, gibt es keine, nur einen Ausschnitt. Landkarten sind außer der zu klein gedruckten von den Grenzen der Kirchengemeinden keine im Buch, nur zwei knappe Zitate aus anderen Büchern; allerdings habe ich selbst verpasst, eine schöne farbige Karte vom „Bisthume Ratzeburg und den dazu gehörenden zehntpflichtigen Bauerdörfern ums Jahr 1231 … gezeichnet Rostock 1831“ einzuschicken.
Ähnlich wie im Vorgängerbuch von Propst Dr. Augustin wollte ich zu jeder Kirchengemeinde nah der Überschrift einen Infokasten einfügen mit Lage, Anschrift, Einrichtungen o.ä., um den schnellen Leser auszustatten. Von mir vorgeschlagene Ganzseiten-Fotos vor jeweils einem neuen Kapitel gibt es keine. Ein Sachwortregister oder Index fehlt ebenso, womit das Buch als Nachschlagewerk kaum dienen kann. Erfreulich ist aber der um mehr als hundert Seiten und zusätzlichen zweihundert Bildern vermehrte Umfang des Buches, jetzt 415 Seiten stark mit 545 Abbildungen, wofür ich der federführenden Pröpstin dankte. Ob sich damit die auf 2.000 Exemplare verdoppelte Menge Bücher verkaufen lässt, wage ich zu bezweifeln.
Was bleibt? Mir hat die Arbeit an diesem umfangreichen Werk Freude bereitet. Viele neue Menschen, ob Küster, Friedhofsgärtner, Reinigungskräfte, Hausmeister, Sekretärinnen, Domwächter, Kirchenvögte oder Pastorinnen und Pastoren, alle zeigten sich offen und hilfsbereit, vertrauten mir manchmal auch die Elektrik und Schlüssel an. Ob sich durch die - hoffentlich vielen - Käufer und Leser dieses Buches neue Interessenten und letztlich Kunden für Produkte meines Verlags-Unternehmens ergeben, muss die Zukunft zeigen. Wenn es manchmal bei meiner Arbeit schwierig wurde, erinnerte ich mich an die Losung für 2009, die ich bereits damals im Ratzeburger Dom verinnerlichte: „Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.“ (Lukas 18,27).
Link zum Pressetext auf der Internet-Seite des Kirchenkreises: www.kirche-ll.de/aktuelles/schaufenster/details/nachricht/kirchenkreis-salz-der-erde-geschichte-kirchen-und-kapellen-von-57-gemeinden.html.
Bilder:
von mir entworfene Doppelseite mit Führungslinien für die Gemeinde St. Christophorus in Lübeck,
darunter Muster Buchumschlag vom Februar 2014.
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