Richtig zahlen beim Online-Kauf | |||||||
Was sollten Sie bedenken? Bevor Sie den „Jetzt kaufen"-Knopf im Internet-Shop drücken (hier gibt's Tipps zum Einkaufen im Internet), sollten Sie überlegen, auf welche Weise Sie am günstigsten bezahlen. Hierbei sind nicht nur die Kosten zu vergleichen, sondern auch die Voraussetzungen und Folgen Ihrer Wahl. (aus: FINANZtest 12/2015 Seite 24, Quelle EHI Studie Online-Payment 2015) | |||||||
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![]() | Rechnung: Händler --, Käufer ++ Am beliebtesten beim Kauf im Versandhandel ist bei uns Deutschen die Lieferung gegen Rechnung, siehe Schaubilder. Als Käufer haben Sie alles in der Hand: Sie bekommen zuerst die Ware, können diese prüfen - und zurück senden, falls sie Ihnen nicht gefällt - und sonst meist innerhalb von 7 bis 30 Tagen bequem mit Online-Banking (siehe meine Konto-Tipps) überweisen. Nicht jeder Händler wagt den Versand an ihm unbekannte Kunden, da er das Bonitätsrisiko (Zahlungsausfall-Gefahr) einschätzen muss, wofür er eventuell die Schufa bemühen kann. Daher nehmen einige Versender einen Aufpreis. Oft wird Ihnen nur ein geringer Höchstbetrag für Ihre ersten Einkäufe gegen Rechnung erlaubt, z.B. 100 Euro. | ||||||
![]() | Lastschrift, Bankeinzug: Händler +, Käufer + Ebenfalls hierzulande recht beliebt ist die Kontoabbuchung. Auch hier können Sie die Ware in Ruhe prüfen und im Falle einer Rücksendung innerhalb von 8 Wochen die Lastschrift zurückgeben, meist auch über Online-Banking. Allerdings übermitteln Sie Ihre Bankverbindung im Internet; achten Sie daher auf die Verschlüsselung (SSL, Schlüssel-Symbol im Browser bzw. https:// vor der Web-Adresse). Händler fassen eher Vertrauen in Neukunden, da sie Ihre Bankverbindung kennen, und sind meist zu einer sofortigen Lieferung bereit. | ||||||
![]() | PayPal: Händler +, Käufer + Der Dienst PayPal vermittelt Zahlungen nur. Er schaltet sich zwischen Händler und Käufer. Als Kunde brauchen Sie Ihre Bank- bzw. Kreditkarten-Daten nicht bei jedem Händler einzugeben, sondern nur einmal bei PayPal, aber Sie haben noch ein Passwort mehr zu merken. Die Ware kommt meist schnell. Allerdings ist PayPal ein amerikanisches Unternehmen, von dem niemand weiß, was es mit den Daten tut. Außerdem besteht hier wie bei allen anderen Internet-Bezahlverfahren die Gefahr des Phishing, also auf eine gefälschte, täuschend ähnlich gestaltete Seite zu geraten und Betrügern in die Hände zu fallen. Händler vertrauen gern auf PayPal, weil schon PayPal den Kunden kennt. | ||||||
![]() | Kreditkarte (MasterCard, VisaCard u.a.): Händler o, Käufer o Als Käufer brauchen Sie zuerst einmal eine Kreditkarte, also auch die erforderliche Bonität, Kreditwürdigkeit. Eine Kreditkarte kostet meistens mindestens 20 Euro im Jahr. Der Kaufpreis wird meist sofort beim Einkauf dem Kartenkonto belastet und mit der Monatsabrechnung eingezogen. Sie haben also bis zu einem Monat Zeit, die Ware zu prüfen. Falls diese nicht in Ordnung ist, können Sie mit etwas Mühe nach der Belastung bei der Bank/Sparkasse eine Zahlungsreklamation auslösen. Etwas zusätzliche Sicherheit bei bloß gestellter Kreditkarten-Nummer (z. B. nach Cyber-Attacken gegen Online-Shops) bietet eine Registrierung mit Passwort beim Kartenausgeber (wie MasterCard® SecureCode, Verified by Visa). Kreditkarten-Unternehmen wie Master und Visa behalten einen Teilbetrag vom Kaufpreis ein, meist im Promille- bis niedrigen Prozent-Bereich. Seit einigen Jahren verlangen Händler über ein Zahlungsentgelt diesen „Ausfall" vom Käufer ersetzt, was der Idee der Kreditkarte widerspricht. Wegen der Zahlungsgarantie versendet der Händler meist sofort. | ||||||
![]() | Vorkasse, Vorauszahlung: Händler ++, Käufer - Als Käufer bekommen Sie eine Pro-Forma-Rechnung, die Sie sofort nach der Bestellung über Online-Banking überweisen. Meist dauert die Zahlung in Deutschland 1 bis 2 Tage, bis der Händler sie dem Kundenkonto zugeordnet hat. Solange wartet er mit dem Versand. Als Käufer müssen Sie dem Händler also Geld anvertrauen, ohne zu wissen, ob überhaupt bzw. was für Ware Sie bekommen. Falls Sie die Ware zurück senden, müssen Sie Ihr Geld erst vom Händler zurück verlangen. Händler liefern an Neukunden am liebsten gegen Vorkasse, da sie kein Risiko eingehen. Falls er kaputte bzw. verschmutzte Ware zurück nehmen muss, behält er das Geld ganz oder teilweise ein. | ||||||
![]() | Nachnahme: Händler +, Käufer - Als Käufer brauchen Sie nur eine Lieferadresse, weiter nichts, keine Karte, kein Konto. Oftmals belastet der Händler die hohen Nachnahme-Kosten dem Kunden. Der Händler versendet meist sofort. Den Lieferzeitpunkt teilt er meist per E-Mail mit. Sie müssen in dem Zeitraum zu Hause sein - und ausreichend Geld, meist in bar, bereit halten. Die Ware dürfen Sie erst auspacken, wenn der Paketbote wieder weg ist. Bei einer Rücksendung müssen Sie Ihr Geld mühsam zurück fordern. | ||||||
![]() | Sofortüberweisung: Händler ++, Käufer - Was zunächst sehr praktisch klingt, wird von vielen Käufern falsch verstanden. Sie geben dem Dienstleister Sofort GmbH (jetzt im Eigentum der schwedischen Klarna) nicht nur Ihre Kontodaten, sondern auch PIN und TAN. Die Sofort GmbH öffnet eine "sichere Bezahlseite", von der aus die Zugangsdaten verschlüsselt an die Bank/Sparkasse gehen. Die Sofort GmbH fragt Ihr Konto ab und sendet dem Händler die Deckungszusage; der Händler sendet die Ware schnell ab. Nur wenn der Shop am Käuferschutz teilnimmt, besteht für den Kunden eine Chance, bei ausbleibender Lieferung sein Geld zurück zu bekommen. | ||||||
![]() | Amazon Payments: Händler +, Käufer - Das System vom Riesenversandhändler Amazon registriert Ihre Kontodaten, die Sie nicht nur bei Amazon selbst, sondern bei allen dort gelisteten Shops verwenden können. Der Händler versendet ähnlich schnell wie bei PayPal oder Kreditkarte. Ähnlich wie dort genannt liegen Ihre vertraulichen Daten bei amerikanischen Unternehmen. | ||||||
![]() | GiroPay: Händler +, Käufer + Als Käufer haben Sie Ihren Warenkorb fertig und verlassen beim Bestellen kurzfristig den Online-Shop. Sie werden auf das Online-Portal Ihrer Sparkasse bzw. Bank umgeleitet. Dort geben Sie eine gewöhnliche Überweisung mit PIN und TAN frei. Der Händler bekommt nur den Hinweis der abgeschickten Zahlung und liefert sofort, das Geld ist ihm garantiert. Dieses Verfahren ist ein fairer Kompromiss zwischen den Interessen des Käufers (schnelle Ware) und des Händlers (schnelles Geld). Kleiner Hinweis: Wer HBCI mit Chipkarte und Banking-Software für sein Online-Banking nutzt, kann bei Giropay nicht mitmachen. Das System wurde bereits im Jahr 2006 vor allem von deutschen Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken und der Postbank entwickelt und wird derzeit von rund 1.500 Geldinstituten verwendet. Machen Sie einfach eine Abfrage im Internet, Link steht links. Mit GiroPay soll ein Zahlungsverfahren abseits von PayPal etabliert werden. | ||||||
![]() | PayDirekt: Händler +, Käufer + Funktioniert wie GiroPay. Gegründet 2015, sind vor allem die Großbanken (Deutsche Bank, Commerzbank, HypoVereinsbank, Postbank) und rund 1.400 regionale Institute wie Genossenschaftsbanken und Sparkassen beteiligt. | ||||||
Quellen: FINANZtest 12/2015, Lübecker Nachrichten vom 19.11.2015, Internet: www.chip.de, Artikel "Sicher bezahlen im Web", von Claudio Müller, 29.04.2014. Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Sofort%C3%BCberweisung Unabhängig vom Betrag sind die Verhältnisse zwischen den Bezahlverfahren noch deutlicher, wie die Umfrage vom August 2014 rechts zeigt. | ![]() | ||||||