Bekleidung im Beruf

Diesen Ausspruch kennen Sie bestimmt: "Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance." Kalkulieren Sie die Macht des ersten Eindrucks beim Kunden ein. Denn wer überzeugen will, muss sich auf die Erwartungen und Denkstrukturen seines Gegenübers einstellen. Nur so kann er den Eindruck hinterlassen, den er will. In den ersten 90 Sekunden entsteht im für Emotionen zuständigen Teil des Gehirns das - hoffentlich gewünschte - Bild. Menschen sind bekanntlich optische Wesen, daher dominieren die Signale, die mit den Augen wahr genommen werden. Zum Auftreten, Umgangsformen und Gesichtsausdruck kommt - die Kleidung. Aber auch Stimmlage, Geruch und Ausstrahlung sind für den ersten Eindruck maßgeblich.

Die folgenden Empfehlungen beziehen sich auf formelle bzw. offizielle Anlässe im Geschäftsleben, mithin im beruflichen Alltag. Hier haben Sie Kontakt und repräsentieren das Image Ihres Unternehmens und ihre eigene Position.

Die Frau im Geschäft:
  • trägt ein Kostüm, einen Hosenanzug oder ein dezentes Kleid mit Blazer.
  • trägt stets Strümpfe; auch bei hohen Temperaturen (Ausnahmen im Casual Wear bei enthaarten, sonnengebräunten und gepflegten Beinen).
  • trägt geschlossene Schuhe (bei besonders hohen Temperaturen ist maximal fersenfrei erlaubt, aber nur bei gepflegten Füßen).
  • sorgfältig ausgewählten Schmuck (Wichtig ist, dass er nicht zu belädt und zum Typ der Trägerin passt).
  • trägt die Haare gepflegt (Kurze bzw. aufgesteckte Haare wirken kompetenter als offenes, wallendes Haar).
  • trägt ein korrektes und nicht übertriebenes Make-up, pflegt ihre Hände und Füße; ihre Beine sind enthaart.
  • trägt dezentes Parfum, welches nur in der intimen Distanz wahrzunehmen ist.
  • zeigt wenig Haut.
  • trägt zu formellen Anlässen immer bedeckte Arme.
  • vermeidet alles Schrille, Protzige und Aufreizende
  • vermeidet Miniröcke, große Dekolletés und Spagettiträger
  • vermeidet sichtbare Piercings und Tattoos.
  • vermeidet Leggins und Hosenröcke, Lurex und Stretchgürtel.
  • vermeidet Sportuhren.
  • vermeidet alles Stillose.

Der Mann im Geschäft:
  • trägt einen einfarbigen, eher dunklen Anzug mit oder ohne Weste oder eine Kombination in dezenten Farben.
  • trägt ein Oberhemd mit Kragen und langen Ärmeln.
  • trägt eine Krawatte mit leichter Musterung.
  • trägt dunkle, geputzte Schnürschuhe.
  • trägt dunkle, nicht gemusterte Kniestrümpfe
  • trägt den Sakkoärmel bis zum Daumenansatz.
  • trägt die Hemdsärmel ca. 1 cm länger als den Sakkoärmel.
  • trägt den Hemdskragen ca. 1 cm höher als den Sakkokragen.
  • trägt die Krawattenspitze in Höhe des Hosenbundes.
  • trägt maximal zwei Ringe, wobei einer der Ehering sein kann.
  • hat stets gepflegte Hände und Haare sowie einen rasierten Nacken.
  • vermeidet sichtbare nackte Beine.
  • vermeidet Turnschuhe, Sandalen und Mokassins
  • vermeidet alles Grelle und Protzige.
  • vermeidet Sportuhren.
  • vermeidet Ohrringe.
  • vermeidet alles Stillose.
Was immer stillos ist:

Schuhe
  • ungepflegte und schmutzige Schuhe, schief abgelaufene Absätze
  • Strümpfe in Sandalen
  • Sandalen im Geschäftsleben
  • Baumwollstrümpfe in Pumps
  • Krepp- und Gummisohlen

Strümpfe
  • zu kurze Strümpfe, so dass die Haut zu sehen ist
  • Laufmaschen und Löcher
  • stark gemustert oder mit Comicbildern verzierte Strümpfe
  • Woll- und Baumwollsocken für Frauen
  • Perlonstrümpfe für Herren

Rock
  • zu eng im Bund und am Gesäß
  • zu kurz
  • der Unterrock schaut unten heraus
  • leere Gürtelschlaufen

Hose
  • unpassende Beinlänge
  • zu eng im Bund und am Gesäß
  • leere Gürtelschlaufen
  • Gürtel und Hosenträger gleichzeitig
  • ausgesessene Bügelfalte

Hemd oder Bluse
  • durchsichtig oder durchscheinend
  • schmutziger Kragen oder Manschette
  • zu kurze Arme
  • zu eng im Brust- oder Bauchbereich
  • kurzärmeliges Hemd mit Krawatte
  • zu tiefer Ausschnitt

Krawatte
  • bunte Comicmuster
  • zu kurz oder zu lang gebunden
  • Knoten nicht passend zum Hemd

Kombination
  • Mix von nicht passenden Stoffen, Farben und Mustern

Wäsche
  • durch die Oberbekleidung durchscheinende oder sich durchdrückende Wäsche

Jackett
  • Ärmel zu kurz oder zu lang
  • schlechter Sitz an den Schultern
  • zu eng im Brust- oder Bauchbereich
  • hoch geschlagene Ärmel
  • offen getragenes zweireihiges Jackett

Stoff
  • knitteranfällige Stoffe
  • beschädigte Stoffe

Handtasche
  • Handtasche für den Mann
  • ausgebeulte und überfüllte Handtaschen
  • ungepflegte und eingerissene Handtaschen
  • Handtaschen aus Kunststoff

Mantel
  • Mantel ist kürzer als der Rock
  • schlechte Passform

Hände
  • ungepflegte, schmutzige Nägel
  • bunte, gemusterte Kunstnägel

Schmuck
  • unproportionierter Schmuck: in Größe und Menge
  • klappernder Schmuck
  • Hals- und Armketten für den Mann

Haare
  • ungepflegte, ungewaschene Haare
  • nicht ausrasierter Nacken bei Kurzhaarfrisuren
  • ausgewachsene Farbe
  • kaputte Spitzen

Diese Bekleidungsregeln stammen von der Etikette-Expertin Maud Beetz, www.maud-beetz.de.
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