2 Geschichte
2.1 Daker und Römer
Die Region gehörte in vorchristlicher Zeit zum Königreich der Daker, einem Stamm der Thraker. Diese waren schon um 300 v. Chr. über die Donau wirtschaftlich mit Griechen und Makedoniern verbunden. Von 106, der Eroberung unter Kaiser Trajan, bis 271 n. Chr. war das Gebiet Teil des Römischen Reiches. Die Romanisierung der Daker unter römischer Herrschaft konnte nicht ausbleiben. Indessen sollte dieser Prozess doch nur anderthalb Jahrhunderte andauern. Unter dem Ansturm der Goten musste Kaiser Aurelian um 270 Dakien nördlich der Donau preisgeben. Die historische Frage ist nun, ob dieser Befehl von der gesamten romanischen Bevölkerung befolgt wurde oder ob sich Reste der niederen Schichten von Bauern und Hirten in die Berge flüchteten und so Jahrhunderte dort überstanden. In der Tat ist Rumänien eindeutig dem romanischen Sprachraum zuzurechnen.

Bekanntlich sieht das rumänische Volk in der Verschmelzung der Römer mit den Dakern die Wurzel seiner Entstehung (rechts: Denkmal vor dem Kulturpalast in Neumarkt).5  Wenn aber die Rumänen einer viel späteren Zeit den Kaiser Trajan als Eroberer und Kolonisator Siebenbürgens zum Ahnherrn der rumänischen Nation erhoben, so konnte dies nur aus einem nationalen Mythos heraus erfolgen, der sich kritischer Nachprüfung entzieht. 6

Bei einer Dichte von fünf Einwohnern pro Quadratkilometer könnten im späteren Siebenbürgen 300.000 Menschen gelebt haben. In der Völkerwanderungszeit zogen Westgoten, Hunnen, Gepiden, Awaren und Slawen durch, die Einwohnerzahl dürfte sich auf 100.000 reduziert haben. Auch Bulgaren, Walachen, Petschenegen, Komanen, Tataren und Magyaren siedelten hier. 7 Ab dem 7. Jahrhundert unterstand die Region bulgarischer und ab 1003 ungarischer Herrschaft. 8
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2.2 Das Siebenbürger Wappen

Das Wappen wird durch einen roten Balken geteilt. Oben für Ungarn in Blau einen halben ("wachsenden") schwarzen Adler golden bewehrt und mit goldener Zunge, begleitet von den Zeichen der Szekler, einer goldenen Sonne rechts oben und einem abnehmenden silbernen Mond links oben (beide Gestirne weisen ein Gesicht auf). Unten für die Sachsen in Gold sieben rote Burgen oder Türme (4 : 3). So hat jede der drei
ständigen Nationen, der ungarische Adel, die als adlig angesehenen Szekler und die Sachsen als freie Bürger und Bauern, Anteil am Siebenbürger Wappen.
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Das Wappen geht auf ein Siegel des Fürsten Sigismund Báthory von 1590 zurück. Dieses Siegel entspricht beinahe der endgültigen Gestalt des Wappens, wie es durch das Diplom der Kaiserin Maria Theresia von 1765, das Siebenbürgen zum "Großfürstentum" erklärte, festgelegt wurde. 9
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Es mag vielleicht verwundern, dass die Rumänen kein eigenes Wappen hatten. Die Rumänen hatten jedoch bis 1848 nicht die gleichen Bürgerrechte. Sie konnten sich entsprechend nicht politisch organisieren und hatten so auch kein eigenes Siegel. Sonderrechte genossen z.B. griechische Kaufleute, Türken, Bulgaren und Armenier. Die Zigeuner wurden durch einen eigenen Woiwoden vertreten, der dem ungarischen Adel angehörte. Den Juden wurde erst 1848 die volle Niederlassungsfreiheit gegeben. 10 (Bild: Ziehbrunnen in der Kirchenburg von Trappold)

2.3 Der Name Siebenbürgen
Die Herkunft des deutschen Namens ist nicht abschließend geklärt. Vermutlich geht er auf die ersten sieben von deutschen Siedlern gegründeten Städte zurück: Kronstadt, Schäßburg, Mediasch, Hermannstadt, Mühlbach, Bistritz und Klausenburg. Auch die damit verbundenen so genannten Stühle (eigene Gerichtsbarkeit) sind möglicherweise namensgebend.

Die deutsche Bezeichnung "Siebenbürgen" ist schon in einer Urkunde von 1296 bezeugt. Papst Pius II, bürgerlich Aeneas Silvius Piccolomini, der sein Amt 1459 antrat, bemühte sich schon um die Auslegung des Namens. Thomas Nägler zieht den Schluss, dass "Siebenbürgen" ursprünglich nicht sieben Burgen oder Berge bedeutet habe, sondern etwa als Land der sieben Gebiete gedeutet werden kann, da im Mittelhochdeutschen zwischen Burg und Berg (sächsich Brich) nicht im heutigen Sinn geurteilt werden darf, da unter "Bürge" in der mittelhochdeutschen Literatur auch "Gebiet" zu verstehen ist. 11

Auf Lateinisch wird der Name von "terra ultransilvana" = "Land jenseits der Wälder" abgeleitet. Daraus wurde Trans(s)ilvania oder Trans(s)ylvania in mittelalterlichen Dokumenten gebräuchlich. Ungarisch heißt das Gebiet Erdély (von Wald). Rumänisch heißt es daran angelehnt Ardeal oder Transilvania. 12

2.4 Der Deutsche Orden im Burzenland
Das Land am Flüsschen Burzen, das Burzenland, in weitem Umkreis um Kronstadt gelegen, hatte König Andreas II. (1205 - 1235) von Ungarn dem Deutschen Orden geschenkt. (Bild: Kirchenburg Tartlau)
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In der Urkunde von 1211 heißt es: "Den Kreuzfahrern vom Spital St. Marien, das einst in Jerusalem war, aber bald, weil das Zeitunglück es forderte, in Akkon gelegen ist, haben wir mit Rücksicht auf Nächstenliebe das sog. Burzenland, jenseits der Berge gegen die Kumanen, freilich verlassen und unbewohnt, übertragen, es in Frieden zu bewohnen und für immer frei zu besitzen".

Der Orden darf laut Urkunde freie Märkte abhalten und die Abgaben für sich verwenden. Genauso sollte es auch sein, wenn er Gold und Silber findet. Auch Handelsvorrechte werden gewährt, vor allem die Zollfreiheit bei Reisen durch das Gebiet der Szekler und der Walachen und das Recht, je sechs Schiffe auf dem Alt und dem Mieresch für den Salztransport und anderer Waren zu halten. Kronstadt scheint planmäßig als Handelsniederlassung angelegt worden zu sein, wobei die geschützte Lage eine Rolle gespielt hat. Dieser Ort wurde der Marienburg am Alt, dem eigentlichen politischen und administrativen Zentrum, vorgezogen.

In dieser und den beiden weiteren Urkunden von 1212 und 1222 wird dem segensreichen Wirken von Hochmeister Hermann von Salza gedankt. Darin finden sich schon Hinweise auf "seine Bevölkerung", was auf deutsche Siedler schließen lässt. Der Orden darf Münzen prägen. Das Ordensland wurde nach Südwesten und Südosten ausgedehnt. Der Orden besann sich auf sein Privileg der Exemtion, was bedeutet: Er ist aus den normalen hierarchischen Verhältnissen der Diözesen heraus genommen, untersteht auch nicht den Bischöfen. Der Orden ist von der Pflicht, den Zehnten zu zahlen, entbunden und darf seinerseits den Zehnten erheben. 1223 ließ sich der Deutsche Orden bestätigen, dass er allein den Papst als obersten Herrn über sich habe.

Dies mag Hermann von Salza als kluger Plan erschienen sein. Jedoch musste es dazu führen, das Burzenland aus dem ungarischen Reichsverband heraus zu lösen. Dies musste zwangsläufig auf den Widerstand der angestammten Kirchenführer und des Königs führen. König Andreas konnte unmöglich einen "Staat im Staate" dulden. Er marschierte ins Burzenland ein. Auch zwei Briefe von Papst Honorius konnten Hermann von Salza nicht mehr helfen. König Andreas widerrief sämtliche Schenkungen an den Orden und warf die Ritter aus dem Burzenland hinaus. 13

2.5 Die Siedlungsgeschichte

Die Abgeordneten der Gemeinschaft der Sachsen von Mediasch, Schelk und Birthälm baten 1315 den König Karl Robert um die Wiederherstellung der alten Freiheiten. Der König stellte die Rechtslage wieder her und vereinigte diesen Verband der Sachsen mit dem von Hermannstadt. 14

Das "Andreanum" ist die wichtigste Verfassungsurkunde der Siebenbürger Sachsen. Ursprünglich nur für die südsiebenbürgische deutsche Siedlung (im Bild rechts ein Sämann in der Kirche von Hamruden) im sog. Alt-Land ausgestellt, wurde sie später auch auf die anderen deutschen Siedlungsgebiete ausgedehnt, so 1366 durch König Ludwig I. auf das Nösnerland im Norden um Bistritz und 1422 durch König Sigismund auf das Burzenland um Kronstadt, das ehemalige Territorium des Deutschen Ritterordens. 15

Unter seinem König Ludwig I., genannt der Große, aus dem Hause Anjou, erreicht Ungarn eine Blütezeit. So hat Ludwig beispielsweise die siebenbürgischen Kaufleute von der Pflicht befreit, ihre Waren in Ofen (heute Teil von Budapest) umzuschlagen, und ihnen damit den freien Handel quer durch sein ganzes Reich und über dessen Grenzen hinaus ermöglicht. Bis nach Russland und Konstantinopel einerseits und bis Flandern andererseits ist damals der Kronstädter Handel bezeugt. Die Handwerker der siebenbürgisch-sächsischen Städte erhielten 1376 eine neue Zunftordnung. (unten: von Kaufleuten gestiftete kostbare Teppiche in der Kirche von Mediasch) 16
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Bei den vielfachen Beziehungen, die der Ungarnkönig Ludwig nach Westeuropa unterhielt, ist es kaum verwunderlich, dass mit dem römischdeutschen König und Kaiser Karl IV. 1372 ein Ehevertrag geschlossen wurde, der nach Ludwigs
Tod seinen luxemburgischen Schwiegersohn Sigismund, Kurfürst und Markgraf von Brandenburg, an der Seite der ungarischen Erbprinzessin Maria ( 1395) zum ungarischen König aufsteigen ließ. 17

Der unter Kaiser Sigismund als Herrschaftszeichen aufgekommene Doppeladler symbolisiert sein weites Herrschaftsgebiet, indem er majestätisch nach Ost und West in die Ferne blickt. Aber unter Sigismund erlitt das Kreuzfahrerheer bei Nikopolis gegen die Türken 1396 eine verheerende Niederlage. Besonders oft überschritten die Türken die ungarische Grenze in Siebenbürgen. Sigismund residierte 1426/27 in Kronstadt und erließ ein neues Militärreglement. Aus Marienburg am Alt, dem ehemaligen Hauptort des Deutschen Ritterordens, erging die Einladung an den Hochmeister nach Preußen, sich doch wieder der ungarischen Grenzverteidigung zur Verfügung zu stellen! 18

Knapp vor Kaiser Sigismunds Tod 1437 hatten die drei siebenbürgischen Landstände, die Sachsen, die Szekler und der landsässige ungarische Adel, eine "brüderliche Einigung" (unio fraterna) zu gegenseitiger Hilfe und Unterstützung geschlossen. Dies geschah gegen die Türkeneinfälle, aber auch wegen eines Bauernaufstandes hauptsächlich unter den Rumänen. Die Union diente fortan der gerechten Verteilung der zur Befriedung des Landes und zu dessen Verteidigung nötigen Geldmittel. 19
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Die Regierungszeit des Renaissance-Königs Matthias Corvinus (ungarisch Mátyás Hunyadi, König von Ungarn seit 1458 und von Böhmen seit 1469, * Klausenburg 1443, Wien 1490, links Reiterstandbild vor der St.-Michaels-Kirche in Klausenburg) 20  war für Ungarn eine letzte Blütezeit vor dem Untergang des mittelalterlichen Stephansreichs in Folge der Türkeninvasion. Als er den Andreanischen Freibrief von 1224 bestätigte, standen für ihn fiskalische Erwägungen im Vordergrund. Es ging um die am wenigsten aufwendige, um die unkomplizierteste Methode des Eintreibens von Subsidien und schuldigen Abgaben. Die Sachsen sollten sich selbst einigen, wie sie die Lasten unter sich aufteilten. Erstmals wurde 1473 über Steuerforderungen zwischen allen sächsischen Distrikten beraten. Auf ausdrücklichen königlichen Befehl traten die "omnes Saxones" 1486 in Mediasch zusammen. Man sprach von der "universitas Saxonum" und bald von der "natio Sxonica" unter der Spitze des Hermannstädter Königsrichters als
Sachsengraf. 21

Der Zusammenschluss zur Nations-Universität war der glanzvolle End- und Höhepunkt der mittelalterlichen Geschichte des Sachsentums in Siebenbürgen. 22

Als das ungarische Stephansreich zerbrochen und Siebenbürgen ein den Türken Tribut pflichtiges Fürstentum geworden war, musste man sich dem magyarischen Adel gegenüber wehren, dass der Status des "hospes" minderes Recht bedeute und nicht die volle Bürgerschaft: "Ihr seid nur Gäste, sagen sie, Zukömmlinge und Fremde, nicht Einheimische und Bürger; nur Schuster, Schneider und Kürschner, nicht Kriegsleute und Verteidiger des Reiches. Darauf sagen wir also: es ist wahr, wir sind Gäste gewesen, wie es geschrieben steht in König Andreä Brief. Gerade das aber rechnen wir uns zur Ehre, denn wir sind eingeladen worden von König Geisa ... und ... mit Ehren ... zurück behalten worden ... Darum sind wir nicht mehr Fremdlinge, sondern bestätigte Bürger des Landes ..." 23

Der dauernden Türkenbedrohung seit 1395 verdanken auch die Kirchenburgen ihre Entstehung, die in Siebenbürgen wie nirgendwo sonst in Europa fast jedem deutschen Dorf ein Denkmal des Wehrwillens und der Gefährdung gegeben haben. Rund 300 soll es ehemals gegeben haben, etwa 180 kann man heute noch finden.

Die Dorfkirche wurde manchmal sogar mit mehreren Mauern umgeben, in denen sich nicht nur Wehrgänge, Schießscharten und Pechnasen befanden, sondern auch Wohn- und Vorratskammern (im Bild rechts: Getreide- oder Fruchtkasten in der Kirchenburg von Reußmarkt) für jede Familie, damit sie eine Belagerung überdauern konnten. Nahte der Feind, gab man das Dorf preis, flüchtete sich mit dem Kleinvieh und der nötigsten Habe in die Kirchenburg. Das Großvieh in wald- und wasserreichen Gebieten konnte im Dickicht der Wälder und in den sumpfigen Überschwemmungsgebieten der Flüsse vor den Soldaten, Freischärlern und Steuereintreibern versteckt werden. Für gewöhnlich begnügte sich der Feind mit der Plünderung des Ortes und hielt sich mit der Belagerung der Burg nicht lange auf. Manche Kirchenburg hat gleichwohl kapitulieren müssen und wurde erobert. 24
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Der Fürst der Walachei, Michael der Tapfere, auf Rumänisch Mihai Viteazul (Denkmal vor dem Kulturpalast in Neumarkt), 25 konnte erstmals sein Fürstentum mit dem der Moldau vereinigen. Er führte fortwährend Krieg gegen das Osmanische Reich, um die Unabhängigkeit zu erringen. Er eroberte 1599 Siebenbürgen, wurde aber zwei Jahre darauf ermordet. 26

Nach dem Sieg Österreichs über die türkischen Truppen vor den Toren Wiens 1683 begann die Befreiung Ungarns und Siebenbürgens und der Einzug österreichischer Truppen in Siebenbürgen. 1687 wurde im Vertrag von Blasendorf fest gelegt, dass zwölf Städte für die Überwinterung der österreichischen Truppen zu sorgen hatten. 27

Der autonome Status Siebenbürgens ging mit dem Zurückdrängen der osmanischen Herrschaft verloren. Die Stände konnten zwar 1691 Kaiser Leopold die alte Landesverfassung abringen, darunter die Religionsfreiheit und die Vorrechte der drei ständischen Nationen, wonach Ungarn, Szekler und Sachsen über weitgehende rechtliche, administrative und kirchliche Autonomie verfügten.

Doch nachdem der fürstliche Hof nach Wien übersiedelte, nahm die Bedeutung von Ständen und Landtag rasch ab. (im Bild unten: Grabplatte von Sachsengraf Matth. Semninger von 1680 in der Pfarrkirche von Hermannstadt). Siebenbürgen wurde zu einem der zahlreichen österreichischen Kronländer, in denen die Wiener Zentrale die gesamtmonarchische Verwaltung und Rechtsprechung durchführen wollte. Siebenbürgen wurde eine Randprovinz. Die Eingliederung in das Habsburgerreich brachte zugleich auch Vorteile. Während die benachbarten rumänischen Fürstentümer zum Schauplatz ständiger russisch-türkischer Kriege wurden, bedeutete die österreichische Oberhoheit für Siebenbürgen Frieden und Sicherheit. 28
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Das entleerte Land bedurfte nach den Türkenkriegen einer Neubesiedlung. Das erste habsburgische Impopulationspatent wurde unter Kaiser Leopold erlassen. Den Kolonisten wurden zahlreiche Vergünstigungen versprochen: niedrige Grundstückspreise, erblicher Hausund Grundbesitz, inländischen Kolonisten drei und ausländischen fünf Jahre Steuerfreiheit, Mautfreiheit für den Import von Baumaterialien, das Recht auf freien Wegzug sowie die Förderung von Handwerk und Bergbau. Das Patent hatte einen so großen Widerhall, dass zehn Jahre später in Mähren und Schlesien ein Auswanderungsverbot erlassen werden musste. 29
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(oben links: traditioneller Leiterwagen im Kirchenburgmuseum von Reußmarkt, rechts Pferdepfllug im Museum der Kirchenburg Tartlau, links Kruzifix bei Kloster Horezu, wie man sie oft an Wegrändern findet)

Nach dem Ende der Türkenkriege konnte das katholische Österreich das Recht der Protestanten zur Emigration mit den wirtschaftlichen Zielen der Monarchie in Einklang bringen. Die Protestanten konnten im eigenen Staatsgebiet, in Ungarn und Siebenbürgen, Religionsfreiheit erhalten, und sie wurden gleichzeitig als Kolonisten eingesetzt. 1733 und 1734 wurden protestantische Untertanen aus Oberösterreich und Kärnten in das "fruchtbare und wohl situierte gesunde aber nicht sehr populierte Fürstenthumb Siebenbürgen" sogar zwangsumgesiedelt.

Seit der Mitte des 18. Jh. kehrten ausgewanderte Bewohner wieder zurück, außerdem kamen zahlreiche Rumänen. Das Hauptziel war der Königsboden, wo die Rechte eines Grundherrn die sächsische Siedlergenossenschaft wahrnahm, die keine wahre Rechtsgleichheit, aber auch keine Polarisierung zwischen Adel und leibeigenen Bauern kannte. Der Gefahr einer Zersetzung der geschlossenen sächsischen Siedlungsgebiete wollten führende Politiker der Nations-Universität mit der Anwerbung deutscher Protestanten begegnen. 30  (im Bild unten links: Tisch und Stuhl im Etnografischen Museum von Hermannstadt, rechts: traditionelle Winterkleidung aus Schafsfell im Kirchenburgmuseum von Reußmarkt)

Nach dem Siebenjährigen Krieg leitete Kaiserin Maria Theresia eine groß angelegte Kolonisation ein. Um das nun überflüssig gewordene Heerespersonal für die Bevölkerungspolitik zu  gewinnen und gleichzeitig die Kriegsschauplätze vor der Überflutung mit Müßiggängern zu bewahren, erließ die Hofkanzlei 1763 ein Ansiedlungspatent für das Banat, Siebenbürgen und Ungarn. 31
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