Albert Wilhelm Hollenbach
Orgelbauer
Geboren am 11. Februar 1850 in Blankenberg bei Wusterhausen
Gestorben am 24. Januar 1904 in Neuruppin

1. Kindheit
Die Familie Hollenbach war zweieinhalb Jahrhunderte lang Mühlenbesitzer in Blankenberg. Der Mühlenhof stand schräg gegenüber der 1981 abgerissenen Kirche, die Bock-Windmühle vor dem Ort. Albert Hollenbach war also Sohn eines Müllers. Sein Vater August Carl Friedrich heiratete 1836 Friederica Charlotte Becker, die Tochter des Dorfschulzen und Kirchenvorstehers aus Walsleben. Nach dem ersten Sohn August Carl Georg, der das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Neuruppin besuchen durfte, folgten fünf Schwestern, von denen zwei noch im ersten Lebensjahr verstarben. Der zweite Sohn Otto Wilhelm erbte die Mühle, weil sein älterer Bruder als Pastor das Elternhaus verlassen hatte. Der spätere Orgelbauer Albert Wilhelm war also das achte Kind. In zweiter Ehe hatte sein Vater zwei weitere Söhne.

1870 brannte der Mühlenhof ab, das Wohnhaus und die Stallungen von 1873 stehen noch heute wie auch die vom Brand verschonte mit Stroh gedeckte Scheune. Der Vater ließ auf dem Hof eine zweite Mühle einrichten, die mit Dampf, später mit Strom, betrieben wurde. Die Windmühle brannte im Winter 1898 nieder.

Unterrichtet durch die Lehrer Wille und Klauk in der damaligen Fachwerkschule an der Stelle des heutigen Backsteinbaus wuchs Albert heran.

2. Lehrjahre
Wie mag der Wunsch Alberts, Orgelbauer zu werden, entstanden sein? Was brachte einen halbwüchsigen Burschen, der mit Acker und Vieh auf den Hof, mit Grütze und Mehl auf der Mühle, in einem abgelegenen Dörfchen aufgewachsen war, zur Liebe zu Musik und Orgelbau?

Die Dorfkirche hatte keine Orgel. Kam die Anregung vom älteren Bruder August, der Theologie studierte? Konnte der junge Albert vom Wittstocker Orgelbauer Lütkemüller erfahren haben, der sich seit zwei Jahrzehnten schon einen Namen gemacht hatte? Dieser hatte in der Nähe in Bechlin, Lögow und Teetz Orgeln aufgestellt.

Oder war es die Kraft des Windes, die ihn faszinierte? Erlebte er nicht jeden Tag neu, wie sie die Flügel der Mühle trieb? Und war es nicht auch diese Kraft, die - kunstvoll über Laden geleitet - die Pfeifen der Orgel ertönen ließ?

Jedenfalls nahm Albert Wilhelm 1864 bei Friedrich Hermann Lütkemüller im 30 Kilometer entfernten Wittstock an der Dosse die Lehre zum Orgelbauer auf. Etwa 1870 hatte der junge Hollenbach seine sechsjährige Lehr- und Gesellenzeit erfolgreich abgeschlossen. Dabei hatte er sich fleißig all die Kenntnisse und handwerklichen Fähigkeiten angeeignet, die er bei seinem Meister aufnehmen konnte und die für einen soliden Orgelbau notwendig waren. Für die unentbehrliche Meisterprüfung ging er auf Wanderschaft nach Süden.

Albert Hollenbach war mehrere Jahre in der Saalestadt Weißenfels bei Friedrich Ladegast, dem "bedeutendsten Orgelbauer Deutschlands nach Silbermann", wie Albert Schweizer schrieb. Aus Ladegasts Werkstatt gingen an die 200 Orgeln nicht nur in deutsche Lande, sondern auch ins Baltikum, nach Russland, Polen, Böhmen, Österreich, Spanien, sogar nach Südafrika und Nordamerika. Zu den bekanntesten Werken gehören die damals größte Orgel Deutschlands im Merseburger Dom, in der Nikolaikirche in Leipzig, in der Weißenfelser Marienkirche, der Schlosskirche zu Wittenberg, dem Schweriner Dom, dem Musikverein in Wien und der Kathedrale in Köthen. Zahlreiche Orgelbauer Deutschlands suchten in der Lehrwerkstatt den krönenden Abschluss, so auch Albert Hollenbach.

Es schloss sich eine Zeit bei Eberhard Friedrich Walcker im württembergischen Ludwigsburg an. Diese Orgelbauerfamilie prägte über sieben Generationen das Niveau des Orgelbaues in Deutschland bis in die Gegenwart. Walcker entwickelte den Orgelbau sowohl technisch als auch klanglich zu einer bis dahin nicht gekannten Qualität und erreichte dadurch weltweit einen Wirkungskreis wie kein anderer deutscher Orgelbauer während oder vor seiner Zeit. Seine 277 Werke standen u.a. in Ludwigsburg, Frankfurt am Main, Mühlhausen, Würzburg, Heilbronn, Wiesbaden, Augsburg, Tübingen, Memmingen, Offenbach, Esslingen, Mannheim, Reutlingen, Darmstadt, Zweibrücken, Stuttgart, München und Ulm. Im Ausland baute er Orgeln ein in Städten wie Reval (Tallin), Riga, Helsinki, London, Zürich, Agram (Zagreb), Lausanne, Paris, Boston, Rom, Barcelona, New York und Wien. Auch Lütkemüller war 1840 für Walcker tätig als stellvertretender Werkstattleiter. Ob Hollenbach den 1872 verstorbenen Eberhard Friedrich Walcker noch kennen lernte, ist unbekannt.

1874 kehrte Hollenbach für drei Jahre zu Ladegast nach Weißenfels zurück. Dieser schrieb 1877 in sein Zeugnis: "Inhaber dieses, der Orgelbauer Albert Hollenbach, hat bei mir 3 Jahre als Gehülfe funktioniert und sich während dieser Zeit nicht allein höchst solide und fleißig geführt, sondern sich auch in bezug seiner Kunst unter rastlosem Vorwärtsstreben jenen Grad zur Befähigung angeeignet, welcher ihn unbedingter Einstellung würdig macht."

3. Gründerzeit
Das wirtschaftliche Klima brachte in den Gründerjahren eine rege Bautätigkeit in Neuruppin. So haben wir aus dieser Zeit das Postgebäude, das Garnisonslazarett (heute Rathaus), die Königstor-Kaserne (heute Landgericht und Staatsanwaltschaft), die katholische Herz-Jesu-Kirche, das Land- und Amtsgericht (heute noch Amtsgericht), das Landratsamt, das Offizierskasino (heute mit drei Restaurants) in der Parkstraße Nr. 6, das Lyzeum (heute Montessori-Schule), die Landesirrenanstalt (heute Ruppiner Kliniken), den Stadtgarten, den Hauptbahnhof, die Mittel- und Elementar-Knabenschule in der Parkstraße 5 b (heute Alexander-Puschkin-Schule) und um 1900 noch den Paulinenauer Bahnhof.

Die Märkische Zeitung fasste zusammen: "Es dürfte wenige Provinzstädte geben, in denen binnen Jahresfrist eine so große Anzahl monumentaler Bauten zur Ausführung gelangt wären, als wie in Neuruppin."

Die fortschreitende Industrialisierung durch neue Maschinen, rationellere Arbeitsverfahren und zunehmende Arbeitsteilung erhöhte den Konkurrenzdruck. Konkurse erschütterten das Wirtschaftsleben. Auf die Deutschland weite Euphorie der Gründerjahre folgte nun der Gründerkrach, der auch am Ruppiner Land nicht spurlos vorüber ging. So war bereits 1880 das renommierte Gentzsche Torfunternehmen in Konkurs gegangen. Ihm folgten Tuch- und Maschinenfabriken.

4. Werkstatt
Albert Hollenbach wählte Neuruppin als Wirkungsstätte. Im 18. Jahrhundert hatte hier Gottlieb Scholtze Instrumente gefertigt. Hollenbachs Versuch, über die Landesregierung Aufträge zum Orgelbau zu bekommen, misslang. Die Regierung ließ ihm höflich mitteilen, er könne sich mit seinem Angebot bei der jeweiligen Kirchengemeinde selbst bewerben.
Bildname
Als Grundstück wählte Hollenbach ein damals noch fast unbebautes Gelände nordwestlich vor der Stadtmauer, das damals "Vor dem Tempelthor" genannt wurde. Ab 1882 war dort die "Parkstraße", die 1947 in "Puschkinstraße" umbenannt wurde. Dort stand erst ein Haus, die Nr. 7, erbaut von Ferdinand Möhring, dem Organist, Dirigent und Komponist, der vor Jahren nach Wiesbaden gezogen war.

Das Grundstück links davon, die Parkstraße Nr. 8, erwarb Hollenbach und stellte an die Baudeputation beim Magistrat von Neuruppin den Bauantrag. Schon drei Tage (!) später ging die Antwort ein: "Unter der Bedingung, dass die Treppen unterhalb gerohrt und geputzt werden, steht der Genehmigung des Bauplanes nichts entgegen." Kurz danach schrieb Hollenbach einen weiteren Antrag für ein "Stallgebäude massiv mit Pappdach".

Das nahezu symmetrische Haus hatte im linken Teil einen über drei Fenster und zwei Stockwerke reichenden Orgelsaal. Hier standen die Orgeln vor dem Verkauf. Der Abnehmer konnte sich hier sein Instrument ansehen und anhören. Für Hausbau, Wohnungs- und Werkstatt-Einrichtung nahm Hollenbach zwei Darlehen von 9.000 und 3.000 Mark von zwei Privatleuten auf, eine damals beachtliche Bürde.

Um Mieteinnahmen zu erzielen, ließ Albert Hollenbach 1896 einen zweiten Orgelsaal zwischen Wohnhaus und Stadtmauer bauen. Aus dem alten Orgelsaal wurden zwei Wohnungen. Von einem Kaufmann lieh er sich 10.000 Mark. Auch das Werkstatt-Gebäude wurde um ein Wohngeschoss aufgestockt.

5. Werke
Schräg gegenüber steht das Gebäude Nr. 5 c, in dem heute die Pestalozzi-Förderschule ist. Damals war darin das Evangelische Schullehrerseminar neu eröffnet worden. Hollenbach baute in die Aula im Obergeschoss seine vielleicht erste Orgel ein. 1898 waren dort sogar drei Orgeln belegt. Die Orgel stand dort bis etwa 1945, bis sie verschwand.

Die Bilanz der ersten fünf Jahre war bescheiden; so sah Hollenbach sich gezwungen, wieder einen Kredit von 1.500 Mark von Privat aufzunehmen. Er gönnte sich keine Verschnaufpause und suchte in den Dörfern, ob dort Orgeln repariert, ersetzt oder neu installiert werden sollten. Zwar wünschten sich viele Kirchengemeinden eine neue Orgel, oftmals hatten sie nicht genug Geld dafür.

Zum Beispiel Karwe, eines der letzten Werke von 1902: Der von Patron Erich Freiherr von dem Knesebeck, Landrat im Kreis Ruppin, eingeholte Kostenvoranschlag machte 1.813 Mark zuzüglich 10 Mark für den Transport aus. Inklusive waren einmal kosenloses Stimmen und fünf Jahre Garantie. Fast alle im Dorf spendeten. Einen Zuschuss beantragte die Gemeinde nicht wie so viele andere, vielleicht hielt es der Patron für unangebracht und gab selbst eine große Summe, wie manche Gutsherren die Orgel sogar ganz bezahlten.

Auch der bekannte Wittstocker Orgelbauer Lütkemüller hatte mit Absatzproblemen zu kämpfen, bei ihm standen vier fertige Orgeln im Lager, aber Käufer fanden sich nicht. Hollenbach versuchte sein Glück im Ausland, in Norwegen, wobei er durchaus erfolgreich war. Ob der Absatz-Rückgang es war - Hollenbach musste 1890 erneut einen Kredit von 3.000 Mark beim Vorschuss- und Sparverein Neuruppin aufnehmen.

Anfang der neunziger Jahre gestaltete sich der Absatz für Hollenbach relativ verheißungsvoll mit 25 Orgeln in drei Jahren. Unter den exportierten Instrumenten waren auch die beiden bisher größten mit drei Manualen für den Dom und die Kreuzkirche in Bergen, Norwegen.

1895 schrieb ein Berliner Stadtschullehrer: "Leider ist ihm dieses Geschäft ... durch eine schlesische Firma arg verdorben worden, die viel zu billig gebaut hatte."

Hollenbach war von 1894 bis 1901 Stadtverordneter und nutzte diese Funktion wohl auch für den Absatz. So konnte er in der Kapelle der Landesirrenanstalt, unter dem Uhrturm, dem „Roten Max, eine Orgel aufstellen. Diese fiel aber 1978 einem Großbrand zum Opfer.

Die Neuruppiner evangelische Kirchengemeinde wünschte sich, 90 Jahre nach dem Bau der Pfarrkirche St. Marien, eine neue Orgel, denn die alte war von Holzwürmern zerfressen. Das 1897/98 von Hollenbach gebaute Instrument hatte drei Manuale und war sein größtes in Brandenburg. Für den Orgelpreis von 18.000 Mark sowie den Umbau nahm die Gemeinde bei der Prediger-Witwen-Kasse eine Anleihe von 20.000 Mark auf. Die Zeitung schrieb: "... dass unser Gotteshaus mit dem neuen Orgelwerke Meister Hollenbachs ein wahres Kleinod besitzt." Die älteste Tochter, Marie, wirkte manchmal als Gesangssolistin mit. Im Krieg wurden 1917 wegen des Zinns die großen Pfeifen abgenommen und eingeschmolzen. 1928 ergänzt, aber 1929 durch Wassereinbruch beschädigt wurde die Orgel 1938 abgebaut.

Eine weitere, heute die wohl bekannteste, Hollenbach-Orgel steht in der Neuruppiner Siechenhaus-Kapelle. Jedoch bestehen Zweifel, ob sie für diesen Standort auch gebaut wurde, weil keinerlei Akten hierzu gefunden wurden. Vielleicht wurde das Instrument von wo anders hierher umgesetzt?

Meister Hollenbach setzte stets hochwertige Materialien ein, um seinen Werken Gediegenheit und Dauerhaftigkeit zu geben. Er setzte dabei vor allem auf den seit der Barockzeit bewährten Typ mit mechanischer Schleiflade. Wegen der Rohstoffknappheit Ende des 19. Jahrhunderts stieg z.B. der Preis für das Zinn der Pfeifen in nur einem halben Jahr um 50 % an. Die Kosten für die Orgel lagen damit oft über dem vertraglich vereinbarten Preis.

Der drohende Niedergang des kleinen Orgelbetriebes ließ sich nicht aufhalten. Das Geschäft mit Norwegen war zum Erliegen gekommen. Auch der Tod Lütkemüllers 1897 und die damit verbundene Schließung der Konkurrenzwerkstatt in Wittstock änderten die Lage nicht. Der Absatzrückgang verschlechterte die finanzielle Lage weiter. Die Zinsen für die Kredite konnten nicht mehr bezahlt werden. Nach einem Privatdarlehen von 1.000 Mark nahm Hollenbach 15.100 Mark beim Neuruppiner Bankier Franz Mielke auf.

Als letzte Orgel war 1903 die in Flecken Zechlin vollendet worden. Dort hatte 1847 Lütkemüller eine Orgel eingebaut, die, inzwischen unbrauchbar, eigentlich ersetzt werden sollte. Hollenbach bewahrte behutsam alle Teile, die noch gebrauchsfähig waren. So steht diese Orgel heute als ein Symbol der Achtung, die Hollenbach seinem einstigen Lehrmeister entgegen brachte.
Die Orgeln Hollenbachs

Jahr

Mit 1 Manual

Mit 2 Manualen

Mit 3 Manualen

Darunter in Skandinavien

1880

4

1881

4

1

4

1882

5

2

1883

3

1

1884

3

1885

5

3

1

1886

3

1887

7

1

1888

11

2

6

1889

4

2

1890

6

4

4

1891

3

2

1

5

1892

4

1

1

2

1893

1

2

1

1894

3

2

1895

4

1896

5

1897

3

1898

2

1

1899

2

1900

7

1901

4

1902

3

2

1903

4

Ges.

101

21

3

27

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Bild links und oben: Storbeck (davor: John Barr)

Bild rechts und unten: Nietwerder
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Bild links und oben: Karwe
links am Balgen: Siegfried Schwanz, rechts am Manual: John Barr

Bild rechts und unten: Keller
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Bild links und oben: Meseberg

Bild rechts und unten: Herzberg
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6. Familie
In Weißenfels hatte Albert Hollenbach Maria Theresia Daumann kennen gelernt. Mit 27 Jahren fuhr er noch einmal in die Saalestadt, um am 7. Oktober 1877 seine Auserwählte zu heiraten. Sie stammte aus Lützen, wo einst der schwedische König Gustav Adolf umgekommen war. Ihre Mutter war mit einem „Musicus und Briefträger verheiratet. Genau ein Jahr nach der Hochzeit kam die Tochter Marie Frieda zur Welt. Sie bekam 1881 ein Schwesterchen: Marie Margarethe Hollenbach. Die beiden Zwillingsbrüder jedoch starben kurz nach ihrer Geburt. Der Stammhalter traf im Jahr 1888 mit dem Sohn Johannes ein.

Die Tochter Marie Frieda heirate an ihrem 24. Geburtstag - zugleich der Silberhochzeit ihrer Eltern - Johannes Peter Andreas Heinrich Maximilian Barella aus Berlin. Dieser war ein "Krösus", als Hof-Büchsenmacher bekannt, der kunstvoll handgefertigte Kleinwaffen vor allem an den Adel verkaufte. Die Heirat forderte sicherlich eine größere Geldausgabe von den Brauteltern.

Nur sechs Wochen später musste Albert Hollenbach, hoffnungslos verschuldet, Konkurs anmelden. Dieser Schlag war das Aus für Beruf und Lebensunterhalt. Der Meister war seit längerem erkrankt, litt an Rheuma.

Am 24. Januar 1904, zwei Tage nach der Zwangsversteigerung, war Albert Hollenbach tot, nur wenige Wochen vor seinem 54. Geburtstag. Die Begräbnis-Zeremonie fiel bescheidener aus als üblich. Fehlte nur das Geld? Oder wurde von Gesang und letzten Worten abgesehen, weil der Verstorbene vielleicht seinen Tod befördert hatte? Musste ein öffentliches Begräbnis unterbleiben, weil der Orgelbauer in seiner Ausweglosigkeit möglicherweise sein Leben selbst beendet hatte?

Bald war das ganze Anwesen verkauft: das Grundstück erwarb die Maler-Familie Golling, deren Enkel es noch heute bewohnt. Witwe und jüngste Tochter Marie Margarethe wohnten zunächst mehrere Jahre in der Präsidentenstraße und danach in der Friedrich-Wilhelm-Straße (heute Karl-Marx-Straße) im "Fehrbelliner Hof".

Marie Hollenbach geb. Daumann verstarb 1929 mit 78 Jahren. Wohin die Tochter nach ihrer Trauung 1910 gezogen ist, ist unbekannt. Schwiegersohn Barella erinnerte sich 1942 der Eltern seiner Frau und ließ die Grabstelle für 20 Reichsmark für weitere 20 Jahre erhalten. Heute ist davon nichts mehr erhalten.


Anders als die Familie ist das Werk Hollenbachs nicht vergessen. Dank der Gediegenheit ihrer Herstellung stehen noch 80 bis 90 seiner Orgeln als Überlebenszeugnisse seines Schaffens in den Kirchen der Prignitz und des Ruppiner Landes, im Fläming, im Havelland und in der Uckermark.

Dieser Text ist eine Zusammenfassung aus dem Buch "Albert Hollenbach - Orgelbauer" von Elli und Siegfried Schwanz, Karwe bei Neuruppin, Verlag Freimut & Selbst, Berlin, das beim Autor und im örtlichen Buchhandel für 24,80 Euro erworben werden kann, erweitert um zwei Vorträge in 2004 und 2005. Der Autor kam durch einen Zufall auf Hollenbach: Bei einem Besuch in der Kirche sah er die Beine des Restaurators John Barr unter der Orgel stecken.

Fotos von Manfred Maronde, Neuruppin, 18. April 2004 bei der Hollenbach-Landpartie

Der Verlag im Internet: Freimut & Selbst www.freimutselbst.de/labium.html  
Liste von Orgelbauern und Orgelbaufirmen http://aedv.cs.tu-berlin.de/projects/orda/bbr.html in Berlin und Brandenburg
Walcker-Orgelbau www.walckerorgel.de in Ludwigsburg
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